Plaza, unweit von unserer Casa |
Wieder laufen wir durch eine klassische spanische Altstadt mit relativ frisch gemachten Fassaden. Genau wie Trinidad feiert die Stadt gerade 500 jähriges Jubiläum und hat sich dementsprechend herausgeputzt, allerdings hat sie es irgendwie hingekriegt, ihre Fassaden hässlicher aussehen zu lassen als auf den älteren Fotos in unserem Reiseführer. Am beeindruckenden Rathausplatz der Stadt fragen wir in der ersten Casa nach, diese ist leider nur für Kubaner ausgewiesen. Der Besitzer überlegt lange, sehr lange, weißt uns aber letztendlich doch ab. Nach einigen weiteren Versuchen werden wir letztendlich fündig und nach einigem Verhandeln stimmt auch der Preis. Wir kriegen dieses mal sogar ein ganzes Apartment mit Fernseher und Wohnzimmer vermietet.
Auf der Straße |
Das Kino, ein ziemlich beeindruckendes Bauwerk aus früheren Zeiten, ist mehr oder weniger leer als wir ankommen. Wir nehmen auf den, an Schulbänke erinnernden, Sitzen Platz und setzen die 3D-Brillen auf, die man uns am Eingang in die Hand gedrückt hat. Der Beamer ist nicht, wie man es normalerweise kennt, hinter den Zuschauerreihen im Vorführraum angebracht sondern steht in der ersten Reihe direkt vor der Leinwand. Wir sehen gerade noch, wie einer der Mitarbeiter an einem Laptop einen USB Stick einsteckt und eine (sehr offensichtlich) illegal heruntergeladene Datei anklickt. Und los gehts.
Da der Beamer offensichtlich nicht für so eine große Leinwand gedacht ist, ist das Bild extrem dunkel, so dass wir uns nach einigen Minuten dazu entschließen, die 3D-Brillen abzusetzen, um wenigstens irgendetwas erkennen zu können.
Die Qualität des Films kann man irgendwo zwischen "Scheiße" und "Richtig Scheiße" einordnen. Conan, der Häuptlingssohn eines Barbarenstammes irgendwo in einer schneereichen Gegend verliert beim Überfall eines bösen, bösen Super-Kriegers seine Eltern und sein Clan ein Fragment eines super-mächtigen Amuletts. Später begibt er sich auf einen super blutigen Rachefeldzug gegen den Mörder seiner Eltern, metzelt alles nieder, was ihm in den Weg kommt und vögelt alles durch, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der böse böse Super-Krieger versucht mit dem Amulett die Weltherrschaft an sich zu reißen, aber Conan, El Barbaro, metzelt ihm im entscheidenden Moment nieder und die Welt ist gerettet.
Conan, el Barbaro |
Am nächsten Morgen bleibe ich noch in der Casa, während sich Emilia und Nikolaus die wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt angucken. Schon am frühen Nachmittag kommen beide wieder zurück und wir überlegen uns, wie wir den restlichen Tag nutzen können. Zunächst wollen wir uns wieder ein Internetcafe suchen um wieder nach günstigen Flügen nach Kolumbien zu schauen, aber in der ganzen Stadt ist seit ein paar Tagen das Internet tot. Wir schlagen den Rest des Tages in der Casa mit Lesen tot, bis wir später am Abend uns eins der Restaurants vornehmen, die Nikolaus und Emilia bei ihrem Stadtbummel entdeckt haben und in dem man mit MN zahlen kann. Ich fühle mich zwar immer noch nicht ganz wohl, aber nach zwei Tagen Salzcracker und Wasser halte ich es nicht mehr aus und erkläre meinen Magen für kuriert. Wir setzen uns in das schmucklose Lokal und werden das Gefühl nicht los, gerade einen Fehler zu begehen. Die Kellner beäugen uns merkwürdig, man sieht wohl nicht häufig Touristen hier. Im Gegensatz zum Lokal in Trinidad ist es hier wirklich spottbillig, als der Nebentisch sein Essen bekommt, kriegen wir auch eine ungefähre Ahnung warum. Aber zu spät, wir haben bereits bestellt, ich Reis mit Bohnen, Nikolaus ebenfalls und Emilia eine Hühnersuppe mit "Subproduto de Pollo". Nikolaus merkt nach der Bestellung an, dass er bei diesem Wort ein ziemlich komisches Gefühl im Magen hat, es klingt für ihn nach Hühneraugen- und Füße.
Seine Schätzung ist ziemlich nah am Ergebnis dran. Zwar starren uns keine Hühneraugen an, aber Knochen, Innereien und allerlei schleimiges Zeug schwimmen fröhlich in der gelblichen Brühe. Emilia probiert todesmutig und bricht das Experiment aber schnell wieder ab. Nikolaus und ich essen unseren Reis auf und haben uns nach 1 1/2 Wochen Kuba schon völlig daran gewöhnt, dass beim Kauen immer wieder Sand zwischen den Zähnen knirscht.
Nach diesem vorzüglichen Mal sind wir überraschenderweise immer noch hungrig und besuchen eins der teuren CUC Lokale. Emilia bestellt einen Krabben Cocktail, ich eine Hühnerbrühe (wo in der Karte nichts von "Subproduto de Pollo" steht) und Nikolaus eine Milch-Suppe. Der Krabbencocktail besteht zu 90% aus leicht sauer gewordener Mayonaise und meine Hühnerbrühe ist identisch mit der im Billig-Restaurant. Nikolaus ist schweigend und ohne mit der Wimper zu zucken seine Milch Suppe, während Ich, nach zwei Tagen ohne wirkliches Essen einen kleinen Tobsuchtanfall bekomme.
Wir verlassen schlecht gelaunt das Lokal und merken, dass Kuba zumindest kulinarisch ein absoluter Reinfall ist.
Da uns die Stadt nicht mehr viel zu bieten hat, suchen wir morgen erneut die Busstation auf und fragen uns nach einem Camioneta Richtung St. Clara durch. Wieder haben wir Glück, der nächste, genauso ungemütliche Gefangenentransporter fährt vor und für 20 MN machen wir uns auf nach St. Clara,
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